Die wichtigsten Food-Finanzierungsrunden im August 2024

Im August 2024 erhielten Unternehmen im Bereich alternativer Lebensmittel erhebliche Food-Finanzierungsrunden, insbesondere deutsche Firmen, die sich auf pflanzenbasierte und kultivierte Produkte spezialisieren. Diese Investitionen signalisieren eine Markterholung nach einem Rückgang im Jahr 2023. Hier kommt unsere Übersicht!

Katjes Greenfood gibt erfolgreiche Aufstockung der Anleihe 2022/2027 bekannt

Dr. Jesko Thron, CMO & Geschäftsführer von Katjes Greenfood (Foto: Katjes Greenfood)

Die Katjes Greenfood GmbH & Co. KG hat ihre Anleihe 2022/2027 um 13 Millionen Euro auf insgesamt 38 Millionen Euro aufgestockt. Die neuen Schuldverschreibungen wurden über eine Privatplatzierung bei institutionellen Investoren platziert, begleitet von Pareto Securities. Der Erlös soll hauptsächlich zur Erhöhung der Beteiligung an der mymuesli AG von 10,1 % auf rund 56 % genutzt werden. Die Anleihe wurde mit einer Laufzeit bis November 2027 und einem jährlichen Zinssatz von 8 % ausgestattet. Zudem wurden Ende April 25 % der Anteile an der Haferkater GmbH von Katjes Greenfood verkauft, um dem Unternehmen eine unabhängige Zukunft zu ermöglichen.

Investitionen in deutsche Unternehmen für alternative Proteine ziehen an

Im ersten Halbjahr 2024 erhielten europäische Unternehmen, die pflanzenbasierte, fermentierte und kultivierte Lebensmittel herstellen, Investitionen in Höhe von 289 Millionen Euro. Deutsche Unternehmen konnten 74 Millionen Euro einwerben, mehr als doppelt so viel wie im gesamten Jahr 2023. Besonders stark war der Bereich Fermentation mit 164 Millionen Euro, während 45 Millionen Euro in kultiviertes Fleisch und 79 Millionen Euro in pflanzenbasierte Produkte flossen. Trotz dieser Erholung gegenüber 2023 bleibt jedoch die Notwendigkeit öffentlicher Investitionen, um den Sektor weiterzuentwickeln und nachhaltige Lebensmittel für alle erschwinglich zu machen. (Quelle: The Good Food Institute)

Millow erhält EU-Förderung für die Entwicklung von Vollwert-Myzel-Fleischalternativen

Fleischbällchen auf der Grundlage von Myzel-Technologie. (Foto: Millow)

Das schwedische Startup Millow hat eine EU-Förderung von 2,4 Millionen Euro erhalten, um die Produktion seiner Myzel-Hafer-Fleischalternativen in Göteborg zu steigern. Das Unternehmen, das innovative und gesunde Fleischalternativen aus 50 % Myzel und 50 % schwedischem Hafer entwickelt, fokussiert sich auf natürliche Zutaten ohne künstliche Zusätze. Die Förderung ermöglicht zudem den Zugang zu weiteren 15 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank, wenn private Investoren ebenfalls investieren. Millow plant, seine Produktion auszuweiten und Partnerschaften in Europa und darüber hinaus zu vertiefen, um sein nachhaltiges Wachstum zu sichern.

Adamo Foods sichert sich Seed-Finanzierungsrunde

Adamo Foods, ein britisches Startup, das Fleischalternativen aus Pilzen herstellt, hat 2,5 Millionen US-Dollar in einer Seed-Finanzierungsrunde unter der Leitung von UKI2S und Joyful Ventures erhalten. Das Unternehmen plant, die Mittel zu nutzen, um die Produktion seines Myzelium-Steaks im Pilotmaßstab zu erweitern. Das Team soll mit Lebensmittel-Experten verstärkt werden. Zudem ist die Entwicklung einer Hühnerbrustalternative geplant. Das Myzelium-Steak kommt ohne künstliche Bindemittel aus und imitiert die Struktur von Fleisch realistisch. Es ist proteinreich, ballaststoffhaltig und umweltfreundlicher als Rindfleisch. Eine Markteinführung in Großbritannien, später in Europa, ist geplant.

Tönnies investiert erstmals in Startup für alternative Proteine

Logo des Tönnies-Konzerns am Standort Rheda-Wiedenbrück (Foto: Tönnies)
 

Max Tönnies, Miteigentümer und Geschäftsführer des Fleischkonzerns Tönnies, hat bekannt gegeben, dass das Unternehmen erstmals in ein Startup für vegane Fleischalternativen investiert hat. Der Konzern ist strategischer Investor bei Nosh, einem Berliner Unternehmen. Nosh gewinnt Proteine aus einem japanischen Schimmelpilz zur Herstellung von Fleischersatz. Obwohl der Markt für Fleischersatzprodukte stagniert, sieht Tönnies Potenzial. Der Umsatz soll bis 2026 von 60 auf 125 Millionen Euro steigen. Tönnies selbst bevorzugt jedoch weiterhin echtes Fleisch.

Your Super sichert sich Serie-B-Finanzierungsrunde für Expansion und Förderung

Das Berliner Unternehmen Your Super, ein Vorreiter im Bereich Bio-Superfoods und vegane Proteinprodukte, hat in einer Serie-B-Finanzierungsrunde 10 Millionen Dollar eingesammelt. Die Investition wurde von PowerPlant Ventures angeführt, unter Beteiligung von White Road Investments und Marstar Investments. Die Gründer Michael Kuech und Kristel de Groot planen, das Kapital in den Ausbau des Teams, die Entwicklung neuer Produkte und das weitere Unternehmenswachstum zu investieren. Ihr Ziel ist es, pflanzenbasierte Ernährung durch neue Angebote wie E-Books, Ernährungsratgeber und eine App weiter zu fördern.

Veganz sichert sich eine Eigenkapitalfinanzierung

Jan Bredack, CEO von Veganz Group AG (Foto: Veganz Group AG)

Die Veganz Group AG hat am 4. August 2024 einen Finanzierungsvertrag mit der Global Corporate Finance LLC (GCF) abgeschlossen. Der Vertrag ermöglicht eine flexible Eigenkapitalfinanzierung über 30 Monate, um die Produktionskapazitäten für die Milchalternative Mililk und die Fleischalternativen „Peas On Earth“ auszubauen. GCF, ein Investment-Office aus New York, unterstützt wachstumsstarke Unternehmen bei der Finanzierung. Mit den Mitteln plant Veganz, die Produktion durch Optimierung und Automatisierung um das Fünffache zu steigern. Eine frühere Kapitalerhöhung durch VeGreat LLC bleibt davon unberührt.