Die wichtigsten Food-Finanzierungsrunden im Juli
Zum Abschluss des Monats werfen wir einen Blick auf die jüngsten Finanzierungsrunden im Food-Bereich. Startups aus Deutschland, Österreich und Israel konnten sich über frische Investitionen freuen — mit dabei Spacies, Circus und Brevel. Erfahrt mehr über die wichtigsten Finanzierungsrunden des vergangenen Monats in diesem Beitrag.
Spacies
Das deutsche Food-Startup Spacies hat im vergangenen Monat eine siebenstellige Investition von Cro, Frederick Jost, Mathias Horsch, Philipp Nass, Albeck & Schache Investments und NowHatch Ventures erhalten. Das Unternehmen, das von Carsten Hinzer und Rouven Kose gegründet wurde, konzentriert sich auf gesunde Cerealien mit 96 Prozent weniger Zucker als herkömmliche Frühstückscerealien. Spacies strebt an, den Cerealienmarkt ins 21. Jahrhundert zu bringen und Kindheitsträume mit einem gesunden Lebensstil zu verbinden.
Fermify
Das österreichische Startup Fermify hat im vergangenen Monat Investitionen in Höhe von 1,5 Millionen Euro von Cremer und Interfood erhalten. Das Unternehmen, das 2021 von Eva Sommer und Christoph Herwig gegründet wurde, konzentriert sich auf die Herstellung von veganem Käse. Fermify hat eine automatisierte Produktionsplattform entwickelt, um das Problem der groß angelegten Milchproteinproduktion anzugehen. Es sucht nach Käseherstellern, die modernste Technologie nutzen möchten, um Käse ohne den Einsatz von Kühen herzustellen.
Eat Well
Die Eat Well Group hat im Juli erfolgreich eine Schuldenrefinanzierung in Höhe von 24,5 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Durch die Refinanzierung mit der Business Development Bank of Canada und einem privaten Kreditgeber konnte das kanadische Unternehmen seine Zinsaufwendungen um mehr als 2,1 Millionen US-Dollar pro Jahr reduzieren. Dies ermöglicht Eat Well, höhere Investitionen in sein Kerngeschäft zu tätigen.
Die Eat Well Group ist ein Unternehmen, das in pflanzliche Lebensmittel investiert und sich auf Marken aus den Bereichen Agrarindustrie, Foodtech und Konsumgüter konzentriert. Die jährlichen Einsparungen von über 2 Millionen US-Dollar an Zinsen werden voraussichtlich das Unternehmensergebnis verbessern und dazu beitragen, dass Eat Well in Zukunft einen positiven Nettogewinn erzielt. Die Refinanzierung stärkt die finanzielle Stabilität des Unternehmens und unterstützt sein Engagement für nachhaltiges Wachstum und Innovation in der Branche.
AfreeGems
Das Essener Unternehmen AfreeGems, ehemals bekannt als AfreeNuts, hat im Juli einen Business Angel, Martin Sutter, als Investor gewonnen und ihm dabei 10 Prozent des Unternehmens angeboten. Der Premium Online-Shop wurde von DIE ZEIT und Statista unter Deutschlands Top 22 Premium Online-Shops für Feinkost, Gourmet und Lebensmittel gewählt. AfreeGems bietet hochwertige Bio-Nüsse, Bio-Safran, Nussmuse, Kaffees, Vanilleschoten und Kakaobohnen an. Die Produkte werden in elf Partnerbetrieben in sechs afrikanischen Ländern fair hergestellt, um die authentischen Aromen Afrikas zu präsentieren.
The Oater
Das Kölner FoodTech-Startup The Oater erhält eine siebenstellige Investition von Business Angels, als Hauptinvestor wird Rüdiger Koppelmann genannt. Die Gründer Sarah, Lisa, Henrik und Benjamin haben eine innovative Haferdrinkmaschine entwickelt, die frischen Haferdrink in Barista-Qualität ohne Verpackungsmüll und Zuckerzusatz produziert. Ihr Ziel ist es, die Haferdrink-Industrie zu revolutionieren und eine nachhaltigere, regionalere und leckerere Alternative anzubieten. Das Team setzt sich für Umweltfreundlichkeit ein, indem es CO2-Emissionen durch den Verkauf vor Ort mit lokalen Zutaten reduzieren.
Circus
Das Hamburger Startup Circus erhält im Juli weitere 5,5 Millionen Euro von BlackMars Capital und 2bx. Gegründet von Nikolas Bullwinkel, Carsten Wille, Helge Plehn und Gastronom Fabio Haebel, bietet Circus schnelle Menüs für geschäftige Kunden an. Ihr Ziel ist es, eine bequeme, nachhaltige und erschwingliche Lösung für die Essenslieferung zu schaffen. Das Unternehmen hat insgesamt bereits 11 Millionen Euro von Investoren wie BlackMars Capital, 2bX, WestTech Ventures und Business Angels eingesammelt. Zuvor hatte Circus im Mai 35 Mitarbeiter entlassen.
Brevel
Das Fermentationsunternehmen Brevel hat erfolgreich eine Seed-Finanzierungsrunde über 18,5 Millionen US-Dollar abgeschlossen, um die Einführung seiner auf Mikroalgen basierenden Proteine zu beschleunigen. Das israelische Startup entwickelte eine zuckerbasierte Fermentationstechnologie, die nachhaltige und funktionale Proteine ohne landwirtschaftliche Flächen produziert.
NevaTeam Partners und der EIC-Fonds der EU unterstützten die Runde, ebenso wie führende Lebensmittel- und Klimafonds sowie strategische Partner aus der Lebensmittelindustrie. Die Pläne von Brevel umfassen den Aufbau einer Fabrik im kommerziellen Maßstab mit einer Gesamtkapazität von 900.000 Litern bis 2025. Das Unternehmen arbeitet an pflanzlichen Lebensmittelanwendungen und zielt darauf ab, seine Produkte ab 2024 auf dem Markt zu platzieren.
Knister
Das insolvente Münchner Startup Knister wurde im Juli von Babossa BBQ übernommen, einem Unternehmen für hochwertiges Edelstahl-Grillzubehör. Knister bietet einen kompakten Outdoor-Grill für unterwegs als nachhaltige Alternative zu Einweggrills. Nach turbulenten Zeiten kann das Knister-Team nun optimistisch in die Zukunft blicken.
Gegründet 2017 von Carolin Kunert, erfreute sich Knister zunächst großer Investitionen, geriet jedoch nach einem geplatzten Exit in die Insolvenz. Der tragbare und erweiterbare Grill lässt sich einfach am Fahrrad befestigen und ist größtenteils spülmaschinenfest. Die Übernahme durch Babossa BBQ verspricht eine neue Perspektive für das innovative Produkt.
Fotos: Knister, Spacies, Fermify, AfreeGems, OIY Solutions GmbH, Brevel.