Hempions – die Hanf-Champions
Hanf ist eine der vielseitigsten Nutzpflanzen und findet auch in der Nahrungsmittelproduktion immer mehr Verwendung. Echte Meister in der Kreation von Köstlichkeiten aus Hanfsamen sind die Gründer von Hempions. Zudem wissen sie aus persönlicher Erfahrung, wie gesund eine auf Hanf basierende Ernährung ist.
Die vier Gründer des österreichischen Food-Startups Hempions sind echte Sportskanonen. Fabian Braitsch holte den Europacup-Gesamtsieg im Ski Freestyle, sein jüngerer Bruder Florian war mehrfacher Landesmeister im Kunstturnen und brachte es bis zu einer WM-Teilnahme. Daniel Meier war schon bei Weltcuprennen im Riesenslalom am Start und auch Lukas Bitschnau hat als Freestyler sein Können auf Skiern bewiesen.
Zurück in den Weltcup mit Hanf
Aus dem Quartett hat als erster Daniel positive Erfahrungen mit Hanf gemacht. Starke Rückenschmerzen gefährdeten seine Karriere als Sportler, unter anderem eine Umstellung der Ernährung sollte das Schlimmste verhindern. Wahre Wunder bewirkten dabei Hanfsamen. Mithilfe ihrer zahlreichen wertvollen Nährstoffe, wie zum Beispiel essentielle Fettsäuren, wurde er wieder fit und schaffte es zurück in den Ski Weltcup
Seine Erfolgsgeschichte animierte Daniel dazu, die zahlreichen Vorteile von Hanf noch bekannter zu machen. Er erzählte Fabian davon und sie holten dann noch Florian und Lukas ins Boot. Bisher hatten die vier noch keine Erfahrung mit der Food-Produktion gemacht. Dafür brachten sie Know-how aus Bereichen wie Informatik, Marketing, Management und Recht mit, die für den Aufbau eines Startups bekanntlich auch sehr hilfreich sind.
Mit Hanf Crunchies fing es an bei Hempions
Zunächst sondierten die Gründer den Markt. Einige Produkte von und mit Hanfsamen gab es schon, vor allem die Samen selbst, mit oder ohne Schale, und Öle. Was oft noch fehlte, war guter Geschmack. Also fingen sie mit ungeschälten Hanfsamen an, rösteten und salzten sie und boten sie als Snack an. Diese Hanf Crunchies sind bis heute einer der Bestseller im Sortiment von Hempions und mittlerweile in mehreren, auch süßen Geschmacksrichtungen erhältlich.
Als nächstes an der Reihe für eine Produktneuinterpretation war Hanföl. Als Vorbild diente das Steirische Kürbiskernöl, dessen Herkunftsbezeichnung von der EU geschützt ist und das wegen seines intensiven, nussigen Geschmacks geschätzt wird. Die Hempions fanden eine Mühle, die auf die Herstellung von Kürbiskernöl spezialisiert war und jetzt auch die Produktion von Hanföl übernahm. Das Ergebnis war ein ganz neues Geschmackserlebnis.
All das geschah nicht von heute auf morgen. Die ersten Schritte machten die Hempions 2018, als sich Fabian und Florian noch mitten im Studium befanden – der ältere Bruder steht mittlerweile vor dem Master-Abschluss. 2019 waren die ersten Produkte im Onlineshop erhältlich und 2020 sorgten eine Crowdfunding-Kampagne, ein Rebranding und offizielle Gründung als GmbH für entscheidende Meilensteine. Die Arbeit am und für das Startup wurde zur Vollzeitbeschäftigung.
Eine besondere Herausforderung ist immer die Suche nach den geeigneten Lohnproduzenten. Bei Hempions stellte sie sich sogar mehrfach, was an dem breit gefächerten Sortiment liegt. Aktuell sind 17 Nahrungsartikel im Angebot, darunter auch Mus, Pasta und Proteinpulver. Dazu kommen drei Produkte mit einem höheren Anteil an CBD, dem eine wohltuende und entspannende Wirkung nachgesagt wird.
Der neueste Streich: Harmesan statt Parmesan
Die Produzentensuche dauerte unterschiedlich lang. Mal war sie nach einigen Wochen erledigt, mal zog sie sich über viele Monate hin. So auch beim Harmesan, einem Produkt, das wieder mit einer persönlichen Geschichte verbunden ist. Fabian hatte ein Hautproblem und verzichtete deshalb auf den Verzehr von Käse. Dabei vermisste er vor allem den Genuss von Parmesan, also begann er mit Hefeflocken und, na klar, Hefesamen zu experimentieren, um eine Alternative zu dem Hartkäse zu kreieren.
Eine Journalistin bekam während eines Interviews eine Kostprobe davon und wollte den Harmesan gleich kaufen. Im Handel gab es ihn da allerdings noch nicht und tatsächlich dauerte es rund acht Monate von den ersten Test bis zum marktreifen Produkt im Januar 2022. Seither gibt es ihn im Onlineshop von Hempions, nach wie vor ein wichtiger Vertriebskanal. Hinzu kommen aber auch inzwischen um die 50 Handelspartner mit circa 90 Verkaufsstellen. Die sind hauptsächlich in Österreich und vereinzelt in Deutschland, der Schweiz, in Benelux und Dänemark.
Wettkampferprobt, wie die Gründer sind, werden sie es bei den schon erzielten Erfolgen sicherlich nicht belassen und ihren Siegeszug weiter fortsetzen. Dabei haben sie es bisher finanziell aus eigener Kraft geschafft, ihr Startup voranzubringen. Man darf gespannt sein, was da noch kommt.
Fotos: Hempions