Auf einen Espresso mit Sandro Tornow von Insec2Eat
Im Kurzinterview stellen wir euch spannende Food und Beauty-Gründer*innen aus unserem Food Innovation Camp Alumni-Netzwerk vor. Sie beantworten für euch in Espressokürze die wichtigsten Fragen, die Gründerinnen und Gründer so beschäftigen. Heute sprechen wir mit Sandro von Insec2Eat
Was hat dich zum Gründen deines nachhaltigen Startups angespornt?
Ich mag neue Foodtrends und besonders die Außergewöhnlichen. Ich denke, essbare Insekten sind schon sehr gewöhnungsbedürftig – für einige von uns. Die Scheu vor diesem Produkt bekommt man nur aus den Köpfen, wenn man die Nachhaltigkeit dieses neuen Lebensmittels vermitteln kann – und das ist mein Ansporn.
Was macht dein Produkt besonders?
Na eigentlich die Nachhaltigkeit der Produkte und der Produktverpackungen. Ich denke, man kann nur einen Mehrwert auch dann richtig verkaufen, wenn der Rest auch stimmt. Ich möchte nicht ein umweltfreundliches Produkt in umweltunfreundlichen Verpackungen anbieten. Das ist für mich genauso unlogisch wie nachhaltige Lebensmittel in Plastik zu verpacken – es gibt ja Alternativen seitens der Verpackungsindustrie, kosten allerdings etwas mehr. Ein weiterer Vorteil der essbaren Insekten sind selbstverständlich der hohe Proteingehalt, Vitamin B12, Eisen, Kupfer, Magnesium, Zink und Omega 3-Fettsäuren, um nur einige wichtige Nährstoffe und Mineralien zu nennen. Alles in einem Lebensmittel.
Was waren oder sind die größten Hürden deiner Gründung?
Eigentlich die Finanzierung, deshalb entschloss ich mich auch, die Gründung durch Eigenfinanzierung zu stemmen. Eine weitere Hürde, Firmen zu finden, die Produkte in kleinen Chargen produzieren und diese natürlich mit Insektenmehl. War schon überraschend, wer sich letztendlich darauf eingelassen hat und wer nicht. Teilweise zum Verzweifeln aber auch irgendwie total spannend.
Wo findest du die besten Antworten auf deine Unternehmensfragen?
Es gefällt mir, die Wirtschaftsnachrichten zu durchstöbern und Informationen für Insec2Eat dadurch zu erhalten und umzusetzen. Gerne lese ich aber auch die Start- up-News diverser Redaktionen, auch sehr wertvoll für Unternehmen und Unternehmer als Informationsquelle. Natürlich informiere ich mich aber auch, was die anderen Unternehmen anbieten, die wie ich mit essbaren Insekten oder Produkten aus Insektenmehl handeln.
Was rätst du Gründerinnen und Gründern, die gerade selbst in den Startlöchern stehen?
Sollte die Gründung wie in meinem Fall neben dem Hauptjob stattfinden, ist Zeitmanagement sehr wichtig. Man sollte dann auch nicht enttäuscht sein, wenn Planungen etwas länger dauern und mehr Zeit dafür benötigt wird. Generell sollte sich jeder im Klaren darüber sein, eine Start-up-Gründung ist keine TV Show, das sollte etwas Definitives sein und keine Mode der man sich hingibt. Jeder Gründer sollte sich mit seinem Produkt und seiner Firma identifizieren – und manchmal auf das berühmte Bauchgefühl hören.