So skalieren Food-Startups ohne Wachstumsschmerzen
Viele Food-Startups beginnen die Produktion in der heimischen Küche, doch wenn die Nachfrage steigt, müssen sie einen geeigneten Produktionspartner finden. Das erweist sich immer wieder als eine große Herausforderung beim Skalieren des Unternehmens. Wie dieser Prozess möglichst schmerzfrei gelingt, haben wir mit Kay Schumacher von Bösch Boden Spies, Ebru Erkunt von Haselherz und Daniel MacGowan von Keen 4 Greens diskutiert. Erfahrt in diesem Beitrag und ausführlich im Video, welche Tipps sie für euch haben.
Auch in 2021 sind Veranstaltungen vor Publikum bisher ein Ding der Unmöglichkeit und wahrscheinlich erst wieder im Sommer zumindest in eingeschränkter Form machbar. So lange wollten wir aber nicht warten und präsentieren deshalb schon jetzt einen weiteren Round Table im Videoformat. Unter dem Titel „So skalieren Food-Startups ohne Wachstumsschmerzen“ sprechen wir über Fragen, die sich für Food-Startups ergeben, wenn sie ihre Produktion von Manufaktur auf industrielle Herstellung umstellen. Wie finde ich den bestmöglichen Lohnproduzenten? Welche Vereinbarung sollte ich mit ihm treffen? Wie sichere ich die Qualität meiner Produkte? Antworten geben unsere erfahrenen Gesprächspartner:
- Kay Schumacher ist Director Portfolio Management & Innovation bei Bösch Boden Spies. Dieses Hamburger Traditionsunternehmen versorgt die Lebensmittelbranche seit über 100 Jahren mit Trockenfrüchten und Nüssen. Es entwickelt zudem innovative Produkte und etabliert sich zunehmend auch als Partner von Startups.
- Ebru Erkunt ist die Gründerin von Haselherz. Ihre Spezialität sind Brotaufstriche und Schokoriegel mit edlen Haselnüssen. Bio, vegan, ohne Zuckerzusatz und Palmöl.
- Daniel MacGowan ist der Gründer von Keen 4 Greens. Bekannt wurde er mit der Restaurantkette Otto’s Burger. Jetzt konzentriert er sich ganz auf sein neues Startup, das vegane Leckereien wie Burger Pattys, Nuggets, Mayo und Ketchup anbietet.
Die besten Tipps unserer Expertenrunde fürs Skalieren
In dem Video oben könnt ihr sehen, wie unsere Expertenrunde ausführlich über ihre Erfahrungen berichtet und dabei viele wertvolle Tipps parat hat. Einige der wichtigsten fassen wir hier kurz zusammen:
- Baut euch ein vielfältiges Netzwerk auf. Den geeigneten Lohnproduzenten findet ihr nicht einfach über Google. Knüpft deshalb so viele Kontakte wie möglich zu Personen aus der Branche. Die kennen zumindest jemanden, der jemanden kennt, der euch weiterhelfen kann.
- Überzeugt eure Produktionspartner mit einem fundierten Plan. Wenn ihr ein überzeugendes Konzept für euer Unternehmen und sein Wachstum vorlegen könnt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ihr auch mit kleineren Produktionsmengen einsteigen könnt. Ein guter Plan hilft euch auch selbst bei der Entscheidung, ob ihr den Weg vom Hobby zum Unternehmen wirklich gehen wollt.
- Gebt eine genaue Beschreibung eures Produkts ab. Dort gehören nicht nur die ganzen Zutaten rein, sondern auch Faktoren wie Farbe, Textur und Viskosität. So weiß ein Produzent von vornherein, worauf es alles ankommt und ob der die Kriterien erfüllen kann.
- Seit zu Kompromissen bereit. Bestmögliche Qualität und maximale Nachhaltigkeit sind für viele Food-Startups unverzichtbare Merkmale. Manchmal ist es aber besser, am Anfang zumindest gewisse Abstriche zu machen, ohne von seiner Philosophie ganz abzuweichen. In der weiteren Zusammenarbeit lässt sich vieles noch optimieren.