Timo Hildebrand – ein Fußballer als veganer Vorreiter
Fußballfans ist Timo Hildebrand auf jeden Fall ein Begriff, war er doch viele Jahre lang einer der besten und erfolgreichsten Torhüter Deutschlands. Ebenso bemerkenswert ist aber sein Engagement für vegane Ernährung, hier hat er schon mehrfach eine Vorreiterrolle eingenommen. So ist er auch bestens geeignet für ein Platz in unserem Kuratorium, das über die Finalisten beim FIC FOOD AWARD 2023 entscheidet.
Timo Hildebrand, Deutscher Meister und WM-Teilnehmer
Von heutigen Spitzenspielern wie Robert Lewandowski oder Cristiano Ronaldo ist bekannt, dass sie einen ausgeklügelten Ernährungsplan haben, um ihre optimale Leistungsfähigkeit zu erreichen. Zu der Zeit, als Timo Hildebrand seine größten Erfolge als Fußballtorwart feierte, gab es noch keine spezielle Ernährungsberatung, jeder konnte essen, was er wollte. Der für sein strenges Regiment bekannte Trainer Felix Magath ließ seine Spieler zumindest täglich wiegen und bestrafte Übergewicht mit zusätzlichen Übungseinheiten.
Magath war von 2001 bis 2004 beim VfB Stuttgart beschäftigt, Timo Hildebrand noch wesentlich länger. Seinen ersten Einsatz bei dem Verein hatte er 1994 im Juniorenbereich, der Bundesligamannschaft gehörte er von 1999 bis 2007 an. In dieser Zeit feierte er seine größten Erfolge. So blieb er einmal 884 Bundesliga-Minuten in Folge ohne Gegentor, bis heute ein Rekord. Er wurde zum Nationalspieler, gehörte zum Kader der WM 2006 und krönte seine Zeit in Stuttgart mit dem Meistertitel 2007. Es folgten einige Engagements im In- und Ausland, seine Profikarriere beendete er 2015 bei Eintracht Frankfurt.
Durch Veganz zum Veganismus
Zu diesem Zeitpunkt lebte Timo bereits weitgehend vegan. Veganismus hatte in Fußballerkreisen bis dahin kaum eine Rolle gespielt, wurde eher kritisch betrachtet. Auf das Thema aufmerksam wurde er 2013 dann auch eher zufällig, über einen Facebook-Beitrag von Veganz. Das Unternehmen wurde 2011 von Jan Bredack gegründet, war zunächst eine Supermarktkette und hat sich inzwischen zu einem führenden Entwickler und Hersteller von veganen Lebensmitteln mit weit über hundert Produkten entwickelt.
Als Timo 2013 in Veganz investierte, leistete das Unternehmen Pionierarbeit in seinem Bereich, und auch der Fußballer nahm mit seinem finanziellen Engagement in gewisser Weise eine Vorreiterstellung ein. Heute finanzieren viele aktive und ehemalig Profikicker Startups, beispielsweise Mario Götze, Philipp Lahm oder Thomas Müller, vor zehn Jahren war das noch nicht üblich. Bei Timo ging das Interesse an Veganz weit über das geschäftliche hinaus, er beschäftigte sich intensiv mit der veganen Lebensweise und schlug diesen Weg ein, aus gesundheitlichen wie ethischen Gründen. Dabei will er durchaus Vorbild sein, aber nicht mit erhobenem Zeigefinger daherkommen. Schließlich kann es auch bei ihm, wenn auch selten, mal vorkommen, dass eine Pizza mit Käse auf dem Speiseplan steht.
Auf neuen Wegen als Gastronom und Triathlet
Bei Veganz war und ist Timo auf vielfältige Weise engagiert, aus dem operativen Geschäft hat er sich aber immer herausgehalten. Anders bei seinem neuesten Projekt, dem Restaurant vhy!. Auch hier leistet er wieder Pionierarbeit. Die Idee entstand nämlich, weil er feststellen musste, dass das gastronomische Angebot in Stuttgart für ihn als Veganer äußerst überschaubar war. Das hat sich 2021 mit vhy! geändert, denn dort finden sich ausschließlich Gerichte mit rein pflanlichen Zutaten auf der Karte. Die sind häufig bio und regional, aber nicht immer, um das Angebot nicht zu sehr zu beschränken. Das Restaurant, das auch Catering anbietet, hat sich gut entwickelt, sodass er schon ein wenig aus dem Tagesgeschäft zurückziehen konnte.
Momentan bereitet sich Timo auf seinen ersten Triathlon vor, einen Half Ironman. Seine Ernährung muss er dafür nicht umstellen. Längst hat sich nämlich herumgesprochen, dass Veganismus sportliche Leistungen nicht beeinträchtig, eher im Gegenteil. Beste Beispiele dafür liefern die Schwestern Serena und Venus Williams, ihr Tenniskollege Novak Djokovic und der vielfache Formal 1-Weltmeister Lewis Hamilton. Sein Triathlondebut nutzt Timo auch, um auf eine weitere Herzensangelegenheit aufmerksam zu machen, die Hilfsorganisation STELP. Entstanden ist sie 2015 im Zuge der damaligen Flüchtlingswelle, inzwischen Unterstützt STELP Hilfsprojekte in der ganzen Welt und organisiert große Galas zum Spendensammeln.
Timo Hildebrand freut sich auf eure Bewerbung!
Durch sein Engagement bei Veganz ist Timo zu einem aufmerksamen Beobachter der Food-Szene geworden, auch wenn er keine weiteren Investments in Startups plant. An innovativen Ideen und Produkten ist er aber immer interessiert, weshalb er sich schon auf seine Aufgabe als Kuratoriumsmitglied beim FIC FOOD AWARD 2023 freut. Bis zum 16. August könnt ihr euch mit eurem Startup noch dafür bewerben. Die drei vom Kuratorium bestimmten Finalisten pitchen am 26. September in Hamburg vor einer hochkarätigen Fachjury und können tolle Preise gewinnen. Mehr über die die Teilnahmebedingungen und den Ablauf erfahrt ihr hier.
Beitragsbild: Gillette Deutschland