11 Online-Supermärkte für den Wocheneinkauf
Ein Tag, 4 Stunden, 2 Stunden, 10 Minuten. So schnell versprechen die verschiedenen Online-Supermärkte einen Einkauf nach Hause zu liefern und unterbieten sich dabei immer wieder gegenseitig. Angefeuert wird das Geschäft noch zusätzlich durch die andauernde Corona-Pandemie, bei der niemand mehr als nötig unter Menschen gehen möchte. Vor allem Startups erobern diesen neuen Markt, denn die etablierten Supermärkte halten größtenteils noch still. Real und Lidl verkaufen nur das Non-Food-Sortiment online, Edeka bisher gar nichts. Lediglich Rewe und in einigen Städten Amazon Fresh verkaufen ein volles Sortiment an Lebensmitteln.
Da es mittlerweile eine Vielzahl von diesen Online-Supermärkten mit verschiedensten Schwerpunkten gibt, bekommt ihr hier einen Überblick.
Amazon Fresh
Auch der Internet Gigant Amazon hat mit Amazon Fresh jetzt seine eigene Supermarktsparte. Bisher ist der Service allerdings nur in Berlin, Potsdam, Hamburg und München verfügbar. Wer bestellen möchte, muss außerdem Prime Mitglied sein und monatlich eine zusätzliche Gebühr von 10 Euro entrichten. Der Versand ist kostenlos, aber, nur wenn man innerhalb des Mindestbestellwert von zwischen 40 und 50 Euro (schwankt je nach Region) einkauft. Der große Pluspunkt von Amazon Fresh ist die Auswahl. Mit 85.000 Produkten im online Katalog sind sie aktuell der am breitesten aufgestellte online Supermarkt.
Gorillas
Zwei Stunden, bis der Supermarkteinkauf an der eigenen Tür ankommt, ist schon nicht schlecht. Das bietet Amazon Fresh an. Gorillas braucht dafür nur 10 Minuten. Das Berliner Startup arbeitet nach dem Vorbild des amerikanischen Unternehmens goPuff und liefert bisher in einigen Vierteln der Hauptstadt und in der Kölner Innenstadt aus. Das Sortiment ist noch nicht so allumfassend wie bei der Konkurrenz, man bekommt aber alles, was man bei einem schnellen Supermarktbesuch mitnehmen würde.
Frischepost
Hier wird nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf Frische der Ware gesetzt. Die Produkte von Frischepost kommen alle von Landwirten der Umgebung und werden teilweise auf Bestellung erst geerntet. Wer in Hamburg, München oder dem Rhein-Main-Gebiet wohnt, kann immer bis 11 Uhr für den nächsten Tag bestellen und bekommt frische Lebensmittel wie vom Hofladen an die Haustür geliefert.
Das finden nicht nur die Kunden gut, auch Investoren begeistern sich für die Idee, und in der letzten Finanzierungssrunde haben unter anderem die Münchner von BonVenture eine siebenstellige Summe in das Startup investiert. Nächstes Jahr will das Unternehmen noch mehr Städtern Zugang zu nachhaltig und regional produzierten Lebensmitteln ermöglichen und fünf weitere Standorte in Deutschland erschließen. Den Anfang soll Köln im Februar machen.
Farmy
Genau wie Frischepost in Hamburg liefert Farmy in der Schweiz und dem benachbartem Fürstentum Lichtenstein Früchte, Gemüse, Fleisch, Getränke, Blumen, Brot, Milchprodukte und Drogerieprodukte sowie Tierfutter aus. Wie bei dem Hamburger Pendant setzt das Schweizer Startup auf frische Produkte direkt von regionalen Höfen.
Picnic
Der Lieferservice Picnic aus den Niederlanden geht einen eher klassischen Weg. Im Angebot findet sich alles, was auch ein Supermarkt vertreibt. Was man an einem Tag bestellt, wird am nächsten geliefert. Wann genau die Lieferung ankommen soll, kann man selbst in der App bestimmen.
Anders als die große Konkurrenz setzt Picnic aber stark auf Nachhaltigkeit. Das Startup arbeitet gegen Lebensmittelverschwendung, indem es seine Waren für den nächsten Tag erst am Abend bestellt, nachdem alle Kundenbestellungen eingegangen sind. Somit entstehen keine nicht verkauften Reste, welche weggeschmissen werden müssen. In Deutschland ist Picnic bisher nur in Nordreinwestfahlen verfügbar, dort aber bereits sehr verbreitet.
Pickery
Ähnlich wie Gorillas in Berlin und Köln setzt Pickery als Online-Supermarkt in Hamburg auf schnelle Lieferungen und ein übersichtliches Sortiment. Hier bekommt man alles Essenzielle in einer Viertelstunde an die Haustür geliefert. Zwar gibt es keine kostenlose Lieferung ab einem bestimmten Betrag, dafür kostet diese aber immer nur einen Euro.
Flaschenpost
Flaschenpost hat es sich zum Ziel gesetzt, dass man nie wieder Getränkekisten nach Hause schleppen muss. Anstatt einen ganzen Supermarkt zu ersetzen, bietet das Startup aus Münster einen Online-Getränkemarkt in 22 Deutschen Großstädten an. Hier kann man aus einer breiten Auswahl an Getränken bestellen und bekommt diese innerhalb von zwei Stunden oder zu einem Wunschtermin geliefert.
Zusätzlich bietet Flaschenpost jetzt noch am Stammsitz in Münster ein volles Supermarkt-Sortiment zur Lieferung nach Hause an. Dieses beinhaltet alles, was man für einen Wocheneinkauf braucht. Von frischem Obste und Gemüse über Fertiggerichte bis hin zu Haushaltsbedarf wird alles angeboten. Damit ist das Unternehmen so erfolgreich, dass es jetzt von der Oetker Gruppe gekauft wurde. Es ist die Rede von einem Kaufpreis von einer Milliarde Euro, diesen will das Unternehmen aber nicht bestätigen.
Durstexpress
Die direkte Konkurrenz zu Flaschenpost ist Durstexpress. Auch hier werden online Getränke verkauft, die man sich entweder direkt oder zu einem Wunschzeitpunkt liefern lassen kann. Aktuell bietet Durstexpress noch ein etwas größeres Sortiment an, ist aber mit lediglich zehn Standorten verteilt über Deutschland noch nicht so weit verbreitet.
Milchmann & Co
In Münster kann man wirklich nicht über einen Mangel an Online-Supermärkten klagen. Ähnlich wie Gorillas in Berlin bietet Milchmann & Co hier ein volles Supermarkt-Sortiment zum Bestellen an. Man bekommt alles, was man auch bei Edeka bekommen würde, sogar die Eigenmarken des Unternehmensverbunds.
Myenso
Wer beim online Einkaufen dieselbe Auswahl wie in einem großen Supermarkt haben möchte, ist bei Myneso genau richtig. Während man zwar fast alle Produkte wie in einem normalen Supermarkt bekommt, ist die Markenauswahl etwas anders als beim Rewe um die Ecke. Zwar gibt es beispielsweise auch das Ben and Jerrys Eis, aber eben auch hochwertige Alternativen von Startups wie Guteseis.
Food.de
In mittlerweile 15 Regionen in Deutschland liefert der Online-Supermarkt food.de aus. Das Angebot ist ähnlich wie bei der Konkurrenz und deckt den gewöhnlichen Tagesbedarf problemlos ab. Essen, Trinken und Drogerieprodukte kann man hier jederzeit bestellen. Die Versandkosten sind mit fünf Euro für eine Lieferung allerdings etwas höher als bei den Konkurrenten.
Beitragsfoto: picnic / svc-apac-europe-termed