Wie Laori mit seinem alkoholfreien Gin die Meinungen spaltet
Verschiedene Menschen haben verschiedene Geschmäcker. Das stellt vor allem Food-Startups immer wieder vor das Problem, nie den ganzen Markt überzeugen zu können. Das Startup Laori hat genau das erlebt. Obwohl es mit seinem alkoholfreien Gin beim FIC Food Award 2020 die Jury so begeistert hat, dass es den ersten Platz als Bestes Produkt gewonnen hat, haben die Raubkatzen der Höhle der Löwen das etwas anders gesehen. Was genau bei dem TV-Pitch passiert ist und wie Laori trotzdem das Beste daraus gemacht hat, könnt ihr hier im Interview mit der Gründerin Stella Strüfing erfahren!
Erzähl doch gern zunächst ein wenig über Laori und dich!
Ich bin Stella und die Gründerin von Laori. Laori ist die Marke für alkoholfreie Alternativen zu bekannten Spirituosen, die ich 2019 mit meinem Mitgründer Christian Zimmermann in Berlin gegründet habe. Unser erstes Produkt, Laori Juniper No 1, ist die alkoholfreie Alternative zu Gin.
Für Laori haben wir ein innovatives Herstellverfahren entwickelt, das an die traditionelle Parfümdestillation in Frankreich angelehnt ist. Damit stellen wir auf natürliche Weise den Geruch und Geschmack von Gin nach. Von Laori & Tonic bis Laori Basil Smash sorgen wir für viele Möglichkeiten gute alkoholfreie Drinks zu genießen.
Im Herbst letzten Jahres hast du ja den FIC Food Award 2020 als Bestes Produkt gewonnen. Was ist seitdem alles passiert?
Der FIC Food Award war ein großer Meilenstein für uns. Wir kamen unter die Top 3 und beim Live Pitch haben wir tatsächlich den ersten Platz verliehen. Diese Bestätigung und das durchweg positive Feedback war überwältigend und hat uns gezeigt, wir sind mit Laori auf dem richtigen Weg!
Seitdem haben wir eine breite Community aufgebaut, die alkoholfreien Laori & Tonic total feiert und unser Produkt liebt. Der “Proof of Concept” durch unsere Kunden und die hohe Wiederkaufrate haben uns dabei geholfen unser Partnernetzwerk stetig auszubauen, bei dem man Laori kaufen kann.
Warum hattest du dich entschlossen, bei der Höhle der Löwen mitzumachen?
Die Löwen sind Experten darin, Marken groß zu machen und ins Regal zu bringen. Das hätten wir uns natürlich auch für Laori gewünscht.
Dazu passt Laori einfach richtig gut in die Sendung und wir wollten die neue und noch recht unbekannte Kategorie der alkoholfreien Alternativen zu Spirituosen einem breiten Publikum zugänglich machen. Viele Zuschauer hören davon zum ersten Mal. Das hilft nicht nur uns, das kann die ganze Branche beflügeln. Dass Laori dabei im Mittelpunkt steht, freut uns enorm.
Wie hast du dich auf den großen Tag vorbereitet als feststand, dass ihr Teil der TV-Show werden würdet?
Wir haben einen Pitch geschrieben und uns intensiv mit dem Team von DHDL ausgetauscht. Kameratraining, Wie trete ich auf, Wie wirken wir als Team, Wie mixen wir die Drinks und Wie sieht ein überzeugendes Setting aus. All das waren Themen, die wir im Vorfeld ausführlich besprochen und geplant haben.
Den Pitch selbst haben wir danach gelernt und konnten ihn am Ende rückwärts gehend auswendig aufsagen. Es hilft ungemein, wenn man in ungewohnten Situationen die Texte stets parat hat und genau weiß, was passiert. Gleichzeitig muss man natürlich auch üben, dass man beim hantieren mit Drinks nicht plötzlich aufhört zu reden.
Wie hast du deinen Pitch vor den Löwen erlebt und wurden deine Erwartungen erfüllt?
Wir haben den Pitch als sehr angenehm und sehr wertschätzend empfunden. Die Löwen waren sehr interessiert, sehr menschlich und freundlich. Wir sind in die Höhle gegangen, da wir durchweg positives Feedback zu unserem Getränk von unseren Kunden bekommen und sie die alkoholfreie Alternative lieben.
Unsere Erwartung war, dass die Löwen Laori genauso gut finden. Leider war das nicht der Fall. Wir haben uns mehr Begeisterung erhofft und dass sie es genauso lecker finden wie alle anderen.
Wie ging es nach dem Auftritt weiter?
Wir haben Laori weiter ausgebaut und noch mehr Menschen von alkoholfrei begeistert. Das hat dazu geführt, dass wir einen Investor von uns überzeugen konnten. Faraday Venture Partners hat einen sechsstelligen Betrag in uns investiert und damit Laori viel höher bewertet als ursprünglich in der Höhle der Löwen gepitcht. Besserer Deal, höhere Bewertung – Jetzt geht es mit diesem frischen Kapital dynamisch bei uns weiter. Wir sind stolz und gehen unseren Weg mit Laori weiter.
Was hast du aus deiner Zeit bei DHDL gelernt und welche Tipps würdest du anderen Gründer*Innen geben, die sich auch gerne dafür bewerben möchten?
Hartnäckig und flexibel sein bringt einen sehr weit. Wir haben regelmäßig gefragt und Kontakt gehalten und immer wieder nachgehackt, wie der Stand ist. Als es dann soweit war, hatten wir nur eine wirklich sehr kurze Vorbereitungszeit. Die haben wir dafür aber zu 100% genutzt und das hat uns viel Sicherheit gegeben.
Vorab haben wir die Sendungen rauf und runter geschaut, um auf alle möglichen Fragen vorbereitet zu sein und uns dazu unsere Antworten notiert.
Wir haben uns natürlich nicht alleine darauf vorbereitet, sondern uns auch Unterstützung von Profis geholt. So haben wir z.B. mit einer Sprachgestalterin zusammengearbeitet, die uns für den Auftritt Tipps gegeben hat. Wir haben uns intensiv mit unserem Business Angel besprochen, die uns auf Herz und Nieren zu allen Business Themen gegrillt hat. Das hat uns zusätzliche Sicherheit gegeben.
Was sind deine Ziele und Wünsche für die Zukunft?
Ziel ist es, alkoholfrei auf eine Ebene mit Alkohol zu heben und eine alkoholfreie Trinkkultur in der Gesellschaft zu schaffen. Wir wollen noch mehr Menschen davon zu überzeugen, alkoholfreie Drinks auszuprobieren. Anlässe dafür gibt es genug. Sei es, das man seinem Körper etwas Gutes tun will und aktiv verzichtet, man noch Autofahren muss oder aus gesundheitlichen Gründen.
Für uns steht dabei der Genuss an erster Stelle – ich bin davon überzeugt, dass es möglich ist, leckere alkoholfreie Getränke für Erwachsene zu erschaffen. Natürlich und ohne Kompromisse im Geschmack. Das haben wir mit Laori gezeigt.
Beitragsfoto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer