Investments im Krisenjahr 2020 – ein Siegeszug für Food-Startups

2020 wird als Jahr der Corona-Pandemie in die Geschichte eingehen. Doch trotz der Krise haben es viele Food-Startups geschafft, mit ihren Ideen zu überzeugen und Investoren für sich zu gewinnen. Für innovative neue Nahrungsmittel wie In-Vitro-Fleisch gab es sogar bereits in der ersten Hälfte dieses Jahres mehr Investments als im gesamten Jahr 2019. Aber in welche Startups ist das Geld geflossen? Hier bekommt ihr einen Überblick über einige der großen und wichtigen Finanzierungsrunden dieses Jahres.     

Mosa Meat

Clean Meat, also also Fleisch aus Zellkulturen, ist die Spezialität des niederländischen Unternehmens Mosa Meat. Dafür gab es dieses Jahr insgesamt 75 Millionen US-Dollar, die letzten 20 Millionen davon gerade erst im Dezember. Zu den Investoren zählen Blue Horizon Ventures, Target Global, ArcTern Ventures, Rubio Impact Venture und Mitsubishi Corporation. Das Geld geht vor allem in den Ausbau der Produktionsanlagen und des Teams, um eine möglichst schnelle Einführung von kultiviertem Rindfleisch in den Massenmarkt zu gewährleisten.

Frischepost 

Investments Frischepost
Regional, frisch und mit wenig Kontakt – Frischkost trifft den Nerv der Zeit! (Foto: Frischepost)

Der Hamburger Online-Hofladen wurde schon 2015 von Juliane Willing und Eva Neugebauer gegründet. Spätestens dieses Jahr trifft die Idee, frische Produkte von regionalen Höfen den Kunden direkt an die Haustür zu liefern, den Nerv der Zeit. 

Frischepost fokussiert sich auf Nachhaltigkeit. Sowohl bei ihren angebotenen Produkten als auch bei deren Auslieferung mit umweltfreundlichen Elektrofahrzeugen. Das macht das Startup zu einem idealen Partner für die Investoren von BonVenture aus München. Diese haben es sich auf die Fahne geschrieben, in Unternehmen zu investieren, welche sozialen Mehrwert schaffen. Bei der letzten Finanzierungsrunde haben die Münchener als Lead Investor eine siebenstellige Summe in Frischepost gesteckt

Joybräu

Investments Joybräu
Dieses Jahr hatten die Gründer mehr als einen Grund, anzustoßen! (Foto: JoyBräu)

Auch bei der weltweit ersten Food-Tech-Biermarke Joybräu läuft es 2020 mit den Investments. Ihr alkoholfreies Proteinbier kommt gut an, auch Übersee. 

Das Hamburger Startup konnte dieses Jahr gleich drei Investoren von sich überzeugen und so eine siebenstellige Summe einfahren. Zwei der Investoren sind Business Angels aus den USA mit dem Schwerpunkt disruptive Geschäftsmodelle im Segment schnelldrehender Konsumgüter. Der andere Geldgeber ist die IFB Innovationsstarter GmbH, eine Tochter der hamburgischen Investitions- und Förderbank.

Mit diesen Investments will Joybräu weiter am Wachstum ihrer Marke arbeiten und am Internationalen Roll-Out ihres alkoholfreien CBD-Bieres arbeiten.

Just Spices

Investment Just Spices
Die Just Spices Gründer Florian Falk, Ole Strohschnieder und Bela Seebach (Foto: Just Spices)

Mit ihrer breiten Auswahl an Gewürzen aus natürlichen Zutaten begeistern die Düsseldorfer von Just Spices nicht nur ihre wachsende Schar an Kunden, sondern auch Investoren. Bei der Finanzierungsrunde dieses Jahr konnten sie neue Investoren für sich gewinnen. Darunter Five Seasons Ventures aus Paris, Coefficient Capital aus New York und Bitburger Ventures. Insgesamt hat die Finanzierungsrunde 13 Millionen Euro eingebracht

BlueNalu

Investments BlueNalu
In-Vitro-Meeresfrüchte sind dieses Jahr so angesagt wie nie (Foto: BlueNalu)

Nicht nur in Deutschland, auch in Amerika fahren Startups große Investments ein. BlueNalu aus San Diego stellt Meeresfrüchte direkt aus Fischzellen her und ist darin international führend. 

An die Zukunft dieser umweltfreundlichen Delikatessen glauben auch Investoren. Die Finanzierungsrunde führen Stray Dog Capital, CPT Capital, New Crop Capital und Clear Current Capital an. Von dieser Internationalen Runde hat BlueNalu insgesamt 20 Millionen Dollar erhalten.

Memphis Meats

Investment Memphis Meats
In-Vitro-Entenfleisch – da läuft einem das Wasser im Munde zusammen! (Foto: Memphis Meats)

Neben Meeresfrüchten soll in den USA auch das Fleisch der Zukunft aus dem Labor kommen. In Berkeley, Kalifornien forscht das Team von Memphis Meats an In-Vitro Lösungen. Dafür haben sie dieses Jahr bei einer Finanzierungsrunde insgesamt 161 Millionen US Dollar sammeln können. Die SoftBank Group, Norwest und Temasek führen die Runde der neuen Investoren an. Microsoft Gründer Bill Gates hatte bereits in der Vergangenheit in das Unternehmen investiert und ist auch bei dieser Runde wieder Geldgeber.

Ankerkraut

Investment Ankerkraut
Ankerkraut bringt Spaß in die Küchen! (Foto: Ankerkraut)

Nicht nur aus Düsseldorf kommen kreative Gewürzmischungen, sondern auch aus Hamburg. Ankerkraut überzeugt seit 2014 mit ihren vielseitigen Mischungen für jedes Gericht oder Gebäck. Jetzt hat EMZ Partners 10 Millionen Euro in den Startup investiert und hält damit einen 20% Anteil von Ankerkraut. 

YFood

Investments YFood
Eine leckere Trinkmalzeit to go ist immer praktisch! (Foto: YFood)

Das Münchener Startup YFood ist bereits aus der Höhle der Löwen bekannt und konnte sich dort 2018 ein Investment in Höhe von 200.000 Euro sichern. Seitdem hat es das Unternehmen laut eigenen Angaben geschafft, über 200.000 Online-Kunden zu gewinnen und hat seine Trinkmahlzeiten, Pulver und Riegel an über 13.000 Verkaufsstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Handel. 

Dieses Jahr konnten sie bei einer Series-B-Finanzierungsrunde weitere 15 Millionen Euro an Investments einfahren. Das Geld kommt unter anderem von Felix Capital, Fonterra, Five Seasons Ventures und New Ground Ventures.

Gorillas

Immer dabei: Die Gorillas App! (Foto: Screenshot der Gorillas Webseite)

Nie wieder selbst einkaufen gehen, sondern alles innerhalb von 10 Minuten nach Hause geliefert bekommen. Das verspricht der Online-Supermarkt des Berliner Startup Gorillas. Gerade während der Pandemie, bei der niemand unnötig unter Menschen gehen möchte, finden sie immer mehr begeisterte Kunden. Und begeisterte Investoren: Gerade konnten die Berliner in einer Series-A-Finanzierung satte 44 Millionen US-Dollar einsammeln. Hier könnt ihr unseren Bericht dazu lesen.

Impossible Foods

Investments Impossible Food
Sieht aus wie Fleisch, schmeckt wie Fleisch, ist aber pflanzlich! (Foto: Impossible Foods)

Fleischersatz aus Pflanzen ist voll im Trend. Das hat der erfolgreiche Launch des Impossible Burgers bei Burger King in den USA Anfang des Jahres bewiesen. Und auch außerhalb von Amerika sind die Produkte von Impossible Foods beliebt. In Deutschland können wir die Fleischalternative noch nicht probieren, aber in Kanada und den Supermärkten in Singapur und Hongkong gibt es die veganen Burger seit diesem Jahr zu kaufen.

Den erfolgreichen internationalen Launch erkennen auch die Investoren an. Im August wurde eine weitere Investitionsrunde beendet, welche dem Unternehmen 200 Millionen US Dollar einbrachte. Damit konnte sich Impossible Foods eine Gesamtsumme von 1,5 Milliarden US Dollar an Investitionen sichern. 

Flaschenpost

Investment Flaschenpost
Schluss mit Kistenschleppen! Flaschenpost macht es möglich (Foto: Flaschenpost)

Das Konzept eines Online-Supermarkts erfreut sich aktuell großer Beliebtheit. Flaschenpost fokussiert sich aber nicht auf ein vollständiges Sortiment, sondern ersetzt einen Getränkemarkt. An mittlerweile 22 Standorten bieten sie eine breite Auswahl an Getränken an, welche innerhalb von nur 2 Stunden zum Kunden nach Hause geliefert werden. 

Jetzt wurde das Unternehmen von der Oetker Gruppe gekauft. Der Kaufpreis soll laut deutsche Startups bei 1 Milliarde Euro liegen, bisher wurde diese Summe aber nicht vom Unternehmen bestätigt.  

Beitragsbild: Pixabay